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Es gibt Orte, die einem den Atem rauben. Nicht weil sie imposant oder perfekt sind, sondern weil sie etwas auslösen. Genau so war das Farmhouse Smiling Gecko. Ein Schulungshotel inmitten von Reisfeldern, knapp zwei Stunden von Phnom Penh entfernt. Und plötzlich war da dieser Moment, in dem wir gemerkt haben, wie gut es tut, einfach mal stehen zu bleiben. Nicht nur für uns, sondern auch, um etwas zurückzugeben.

Das Projekt dahinter ist mehr als besonders. Ein Schweizer begegnete einst einem kleinen Mädchen, das der Bettelmafia entkommen war. Er wollte nicht nur kurz helfen, sondern Perspektiven schaffen. Daraus entstand Smiling Gecko. Heute bietet das Farmhouse jungen Menschen eine Ausbildung in Gastronomie und Tourismus. 

Keine Mitleidsshow, sondern echte Chancen.

Frühstück im Farmhouse

Pool eingebettet im Grünen

Wir haben uns das alles aus nächster Nähe angeschaut. Der Campus? Riesig. 150 Hektar, voll mit Leben. Über 30 Obst- und Gemüsesorten, alles nachhaltig angebaut. Dazu Fisch-, Hühner- und Rinderzucht. Eine eigene Bäckerei, die Baguettes backt wie in Paris. Eine Großküche für 5.000 Mahlzeiten am Tag. Eine Schreinerei, eine Näherei, alles fair, alles sinnvoll. Und während wir durch das Gelände geführt wurden, ist uns klar geworden, dass hier mehr entsteht als bloß ein gutes Essen oder ein schönes Bett. Es ist ein Lebenskonzept. Eines, das funktioniert.

Der Kräutergarten auf der Anlage

Die Schreinerei

Nach zwei Nächten war klar: Das hier war ein Highlight. Nicht, weil es teuer oder pompös war. Sondern, weil es berührt hat. Doch unsere Reise war noch nicht vorbei.

Song Saa. Schon der Name klang nach Märchen. Ein Resort auf einer Privatinsel im Koh Rong Archipel. Klingt kitschig? Ist es auch. Aber auf die beste Art. Was wir nicht wussten: Auch hier steht Nachhaltigkeit im Fokus. Das Resort schützt ein eigenes Meeresschutzgebiet, arbeitet mit lokalen Zutaten und setzt auf nachhaltige Architektur. Luxus ja, aber mit Haltung.

Unsere Ankunft war filmreif. Am Hafen wartete ein privates Speedboot, der Hotelmanager begrüßte uns mit einem Glas Prosecco. Nach 40 Minuten Fahrt tauchte sie auf. Die Insel. Am Steg standen alle Mitarbeitenden in Weiß und haben uns begrüßt, als wären wir alte Freunde. Es war so viel Wärme in diesem Empfang, dass wir beide kurz schlucken mussten.

Infinity Pool

Steg zur Insel Koh Ouen and Koh Bong

Unsere Villa lag direkt am Wasser. Alles aus Naturmaterialien, offenes Design, warme Farben, Ruhe. Die Minibar war inklusive, genau wie die Zeit, die plötzlich langsamer lief. Wir haben gelesen, gelacht, geschwommen, geschwiegen. Einfach wir.

Und trotzdem war da noch dieser eine Wunsch. Die Biolumineszenz-Tour. Das Phänomen, bei dem Meeresorganismen im Dunkeln leuchten. Leider hieß es am letzten Abend: Keine Tour, falsche Bedingungen. Wir waren enttäuscht, aber so ist Natur eben.

Ein paar Tage später wohnten wir auf der Nachbarinsel, in einem einfachen Bungalow. Kein Kühlschrank, keine Klimaanlage. Dafür direkt am Strand. Und dann kam diese Nachricht: „Heute ist perfekt für die Biolumineszenz-Tour.“ Song Saa wollte uns abholen. Einfach so. Obwohl wir längst ausgecheckt hatten. Eine Stunde später saßen wir im Boot. Und was wir sahen, war pure Magie. Das Wasser leuchtete, als hätten Sterne darin geschlafen. Ich hatte die Kamera dabei, hab sie aber weggelegt. Es gab nichts einzufangen, was nicht schon in uns war.

Zurück im Bungalow lagen wir im Sand, blickten auf Song Saa und waren einfach dankbar. Nicht wegen des Luxus, sondern wegen der Erfahrung. Weil jemand an uns gedacht hatte. Weil jemand sich Mühe gemacht hat. Und weil wir erleben durften, dass Verantwortung und Schönheit keine Gegensätze sind.

Unsere "back to the roots" Unterkunft

Würden wir das wieder machen? Vielleicht. Wenn das Budget stimmt. Müssen Reisen immer so sein? Ganz sicher nicht. Aber manchmal darf es besonders sein. Nicht zum Angeben, sondern zum Erinnern.

Und genau das bleibt: das Gefühl, dass beides geht. Nachhaltigkeit und Genuss. Einfachheit und Besonderheit. Kambodscha hat uns gezeigt, dass Reisen mehr sein kann als nur ein Tapetenwechsel. Es kann verbinden. Mit anderen, mit der Welt, mit sich selbst.

Du willst wissen, wie du das Farmhouse oder Song Saa selbst erleben kannst? Oder hast Fragen zu unserer Route durch Kambodscha? Schreib uns einfach in die Kommentare – oder schau dir hier unsere Tipps & Route durch Kambodscha an. Wir freuen uns auf deinen Austausch und deine Geschichten!

einfaches Strandbungalow statt Villa

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